Nero Friktschn Feuerherdt Salon

Nero Friktschn Feuerherdt singt und säuselt und schreit, flüstert, röhrt und schlägt und klopft und stampft und nennt es Liebeslieder. Dazu spielt sie ein Saugwindharmonium aus dem 19. Jahrundert, das sie an einem klirrend kalten Januarmorgen aus den reißenden Fluten der Aare gerettet hat, verstärkt durch ein Leslie-Rotationskabinett, das nicht nur die Klänge der Harmoniumzungen in alle Himmelsrichtungen sendet, sondern auch das Schnaufen der Bälger und Ächzen der Scharniere und das Treten der Pedale. Mit Akkordeon, Nussschalschuhen und Krachbecken ergänzt sie die Instrumentierung. Alles natürlich höchstselbst gespielt und - dabei sich ihr Doppelleben als Bildhauerin zeigt - meistens auch selbst ge- oder umgebaut. 

NFF klingt, als hätten sich Kurt Weil und Abner Jay verliebt und im Geheimen ihre Tochter dazu erzogen, musikalische Mittel gegen den Tod zu finden. Ja, ihre Texte kommen aus dem Abgrund, doch so sehr er auch bettelt, NFF nimmt ihn in ihren Liedern in den Schwitzkasten und reibt ihm zärtlich das Hirn auf.

 

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